Wenn ich die größte Salzfläche der Erde mit einer Ausdehnung von 160 und 135 km schon nicht per Fahrrad angehen konnte, so wollte ich mir diese einzigartige Naturgegebenheit trotzdem nicht entgehen lassen. Auf zum Exkursionsbüro und eine Ein-Tages-Tour mit dem Jeep über den „Salar de Uyuni" gebucht…
Gegen 11 Uhr ging es dann auch schon los, zunächst zum „Cementerio de Trenes“, etwas außerhalb der Stadt gelegen. Zahlreiche alte, verrostete Lokomotiven und Waggons standen hier auf Gleisen herum und tausende von Touristen liefen mit Kameras bewaffnet umher, nicht gerade nach meinem Geschmack. Wenige Minuten später ging es dann auch schon zum nächsten Tour-Punkt weiter, „Colchani“, einem kleinen Dörfchen 20km vor dem Salar, in welchem es ein winziges Museum und mehrere Stände mit „Artesanias“ (Souvenirs) gibt. Die „Monton del Sal“ (aufgeschichtete Salzpyramiden) gefielen mir da schon viel besser. Endlich waren wir auf dem Salar angekommen, konnten das Rattern der Salzkristalle unter den Rädern des Jeeps spüren, nachdem wir den noch von Wasser überfluteten Eingangsbereich in den Salar problemlos mit dem Jeep durchquert hatten. Mit dem Fahrrad wäre es hier schwierig geworden, zudem sich vor allem die eisenhaltigen Teile nicht gerade über das viele Salz gefreut hätten und so war ich für den Augenblick froh, trocken im Jeep zu sitzen. Weiter ging es zum „Hotel de Sal“ und anschließend zur „Isla Incahuasi“. Mitten auf dem Salar taucht diese von vielen Kakteen bewachsene Insel vor uns auf. Wir lassen uns das vorbereitete Mittagessen der Touragentur schmecken, erkunden die Insel und von ganz oben sehe ich plötzlich ein Zelt und zwei Fahrräder auf dem Salar stehen. Schnell mache ich mich auf den Rückweg und laufe zum Zelt. Es sind zwei Schweitzer, um die fünfzig herum. Sie haben sich von einem Jeep auf den Salar bringen lassen und wollen nun mit dem Rad nach Uyuni fahren. Ein wenig neidisch auf die beiden, die ihr eigenes Tempo und ihre Stopps bestimmen können, muss ich nach einem kurzen Plausch schon wieder zu meinem Jeep zurückkehren. Doch das Highlight des Tages erwartet mich noch: der Sonnenuntergang am Eingang des Salars bei Colchani. Welch ein Farben-Reflektions-Spiel, es ist unglaublich, so etwas Schönes habe ich in meinem Leben noch nie gesehen!!!
Der Salar de Uyuni gehört definitiv mit zu den am sehenswertesten Dingen dieser Erde!