Potosi – Millares – Sucre
Raus aus Potosi: Aber wie?
Zunächst kann uns niemand die entsprechende Richtung weisen, dann geht es einfach nur noch steil bergauf! Mit leerem Magen nicht zu bewerkstelligen und so halten wir an einem Straßenstand mit „Saltenas" (gefüllte Teigtaschen). Oben in der Stadt angekommen dürfen wir einen „Downhill“ vom Feinsten genießen, kilometerlang geht es durch ein wunderschönes Tal einfach nur bergab. Zum ersten Mal seit langer Zeit kann ich wieder Bäume entdecken und wir sehen viele Leute bei der Feldarbeit. Schon gegen 11 Uhr erreichen wir „Betanzos“, ein kleines Örtchen 45 km entfernt von Potosi. Hier lassen wir uns zu einem frühen Mittagessen nieder, bevor es weiter hoch und runter nach Millares geht, unserem Tagesziel. Von 4000m Höhe sind wir auf 2450m hinabgesaust, immer wieder mit einigen Gegenanstiegen versehen und dennoch wir merken den Unterschied deutlich. Hier wachsen jetzt sogar wieder Orangenbäume und Bananenpflanzen!
Knappe 60km trennen uns noch von Sucre, der Hauptstadt Boliviens, in der wir eine kleine Pause einlegen wollen. Doch zum Mittagessen in Sucre, so wie wir es eigentlich vor hatten, daraus wurde nichts… Zwei Mal riss meine Kette, denn nachdem ich sie das erste Mal eher dürftig repariert hatte, erhielt ich keine 200m später die Quittung: erneuter Kettenriss. Die Mittagsrast musste somit auf „Yolata“ mit Brot und Joghurt verschoben werden, bevor wir gegen 16 Uhr in Sucre eintrudelten. Die Hostalsuche schnell erledigt, die Dusche hinterher und rein ins Straßengetümmel. Besonders der „Mercado“ gefiel uns hervorragend und wir ließen uns gemeinsam ein „Pailitas“ (Reis, Pommes, Würstchen, Spiegelei, Fleisch und Salat-Gericht ;-) ) schmecken. Einen riesigen Teller für sensationelle 1,20€!!!
Andern Morgens ging es auf nach „Tarabuco“, diesmal allerdings mit dem Bus. Es sollte ein farbenfroher Sonntagsmarkt besucht werden. Die Farben konnten wir auch sehen, doch der Touristenrummel gefiel uns allen Dreien nicht, sodass wir schon nach zwei Stunden an der Hauptplaza saßen und darauf warteten, dass der Bus endlich wieder in Richtung Sucre fuhr. Hinzu kam noch, dass mir das Mittagessen nicht wirklich gut bekommen war und die Busfahrt ihr Übrigens tat, sodass ich den restlichen Nachmittag bis zum nächsten Morgen mit Magenproblemen im Bett verbringen musste.
Weiter Richtung La Paz geht es nun mit dem Bus, nachdem mir mehrfach aufgrund der desolaten Streckenbeschaffenheit und der Gefahr des Alleinreisens davon abgeraten wurde, diesen Weg mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Da will ich mein (Un-)Glück ja nicht unnötig herausfordern… obwohl es mir einen Stich ins Herz versetzt, die ersten 700km per Bus!