Rurrenabaque – Santa Rosa – Yata – Riberalta
Früh starten wir nach Santa Rosa, die Sonne bringt uns schnell zum Schwitzen, Schatten gibt es auf dieser Strecke weit und breit keinen einzigen. Zudem ist der Boden nun sandig, mit losen Steinen versehen und in minütlichem Abstand brettern die Touristen-Jeeps an uns vorbei, denn die Pampa-Touren starten in Santa Rosa. Hinter dem kleinen Örtchen „Reyes" wird es dann noch schlimmer, wir kommen nur noch mit 5 km/h voran.
Genau dies sind Momente in denen man sich zu fragen beginnt: „Warum?“
Doch eine Stunde später gehören diese Gedanken schon wieder der Vergangenheit an. Wir wurden von einem „Bananentruck“ eingesammelt und nach 53 zurückgelegten Kilometern dürfen wir die restliche Strecke nach Santa Rosa im (ich) bzw. auf (Bryce) dem Fahrzeug, eingeklemmt zwischen zahlreichen Bananenstauden und einem riesigen Stapel voller roher Eier verbringen. Nichts Schöneres konnte ich mir zuvor vorstellen!!!
2 ½ Stunden benötigen wir selbst im Fahrzeug noch um den Ort zu erreichen, mittags schreitet die Temperatur über 40 °C, unsere Haut ist wegen dem Schweiß in Verbindung mit der sandigen Strecke ganz trocken und dreckig geworden. Kaum angekommen, stehen wir auch schon unter einer eisigkalten Dusche, steigen kurz vor Sonnenuntergang nochmal auf unsere Räder, um zum Fluss zu fahren und werden dort von tausenden Mücken zerstochen. Nach einer zweiten Dusche legen wir uns schlafen, das Thermometer zeigt immer noch 30 °C an!
Der folgende Tag wird ebenso heiß, es geht schnurgeradeaus, abermals kein Schatten weit und breit. Als ich an einem Haus eine Bank erkennen kann, lasse ich mich darauf niederfallen und schließe die Augen für wenige Augenblicke, es ist einfach der Wahnsinn: diese Hitze, all der Staub und meine juckenden Mückenstiche! Zumindest dürfen wir in den Tümpeln am Wegesrand tatsächlich Krokodile bestaunen.
Riberalta scheint tausende Kilometer entfernt zu sein, beide sind wir der schwülheißen Amazonastemperaturen überdrüssig und fahren dennoch am nächsten Morgen in aller Frühe los, was bleibt uns auch anderes übrig? Gegen 15Uhr erreichen wir einen „Tienda“ (Shop), können unsere Wasservorräte wieder auffüllen und erkundigen uns nach einer Mitfahrgelegenheit. Den ganzen Tag über haben wir die wenigen Fahrzeuge gestoppt, die uns überholt haben, um vielleicht mitgenommen werden zu können, doch nichts… alle geeigneten Fahrzeuge waren vollbesetzt. Am späten Nachmittag, so sagte man uns, würden mehr Fahrzeuge diese Strecke befahren, wenn es etwas kühler wäre. So entschließen wir uns weiterzufahren, ein wenig Kilometer zu machen und unser Glück später erneut zu versuchen. Tatsächlich erwischen wir 1 ½ Stunden später die „Flota“ (Bus) nach Riberalta, dürfen schnell die Räder aufladen und sitzen für den Rest des Tages sowie die anbrechende Nacht im Bus. Rettung in letzter Sekunde!!!
Zwei Tage verbringen wir in Riberalta, versuchen ein Boot nach Puerto Maldonado (Peru) zu bekommen, doch abermals verlaufen unsere Bemühungen im Sand. Nahezu JEDER hatte uns auf dem Weg hierher ein Boot nach Peru versprochen, es schien kein Problem zu sein, eines zu bekommen, doch nun selber vor Ort, gestaltet sich das alles ein wenig anders bzw aussichtslos. Wir werden nach „Sena“ verwiesen, dort soll es dann definitiv Boote nach Peru geben. Doch um dorthin zu gelangen müssten wir einen Teil der „schlimmen“ Strecke zurückradeln und danach ist uns beiden nun wirklich nicht, woraufhin wir uns entschließen die vier Stunden nach Sena im Bus mitzufahren… um dort hoffentlich endlich in ein Boot steigen zu können.